Wort Gottes (Bibel)

„Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen“

Konzil: „Die Heiligen Schriften enthalten das Wort Gottes und, weil inspiriert, sind sie wahrhaft Wort Gottes“

Die Konzils-Konstitution „Dei Verbum“ beschreibt die zentrale Bedeutung der Heiligen Schrift für den christlichen Glauben. Der Kernsatz „Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen!“ wird zwar vom Konzil aufgegriffen, stammt aber bereits vom Kirchenvater Hieronymus (347-420). Papst Benedikt XVI. hat dazu (in der Generalaudienz 14.11.2007) hervorgehoben:
Er (Hieronymus) war in das Wort Gottes richtiggehend »verliebt« und fragte sich: »Wie könnte man ohne die Kenntnis der Schrift leben, durch die man lernt, Christus selbst zu kennen, der das Leben der Gläubigen ist?« (Ep. 30,7). Die Bibel, das Instrument, »durch das Gott jeden Tag zu den Gläubigen spricht« (Ep. 133,13), wird so Ansporn und Quelle des christlichen Lebens für alle Situationen und für jeden Menschen. Die Schrift lesen heißt mit Gott sprechen: »Wenn du betest« schreibt er an eine junge adelige Frau aus Rom , »sprichst du mit dem Bräutigam; wenn du (die Bibel) liest, spricht er zu dir« (Ep. 22,25). Das Studium und die Betrachtung der Heiligen Schrift machen den Menschen weise und gelassen.

Wörtlich heißt es in der Konzils-Konstitution „Dei Verbum“:

24. Die heilige Theologie ruht auf dem geschriebenen Wort Gottes, zusammen mit der Heiligen Überlieferung, wie auf einem bleibenden Fundament. In ihm gewinnt sie sichere Kraft und verjüngt sich ständig, wenn sie alle im Geheimnis Christi beschlossene Wahrheit im Lichte des Glaubens durchforscht. Die Heiligen Schriften enthalten das Wort Gottes und, weil inspiriert, sind sie wahrhaft Wort Gottes: Deshalb sei das Studium des heiligen Buches gleichsam die Seele der heiligen Theologie. Auch der Dienst des Wortes, nämlich die seelsorgliche Verkündigung, die Katechese und alle christliche Unterweisung – in welcher die liturgische Homilie einen hervorragenden Platz haben muss – holt aus dem Wort der Schrift gesunde Nahrung und heilige Kraft. …

25. Darum müssen alle Kleriker, besonders Christi Priester und die anderen, die sich als Diakone oder Katecheten ihrem Auftrag entsprechend dem Dienst des Wortes widmen, in beständiger heiliger Lesung und gründlichem Studium sich mit der Schrift befassen, damit keiner von ihnen werde zu „einem hohlen und äußerlichen Prediger des Wortes Gottes, ohne dessen innerer Hörer zu sein“, wo er doch die unübersehbaren Schätze des göttlichen Wortes, namentlich in der heiligen Liturgie, den ihm anvertrauten Gläubigen mitteilen soll. Ebenso ermahnt die Heilige Synode alle an Christus Glaubenden, zumal die Glieder religiöser Gemeinschaften, besonders eindringlich, durch häufige Lesung der Heiligen Schrift sich die „alles übertreffende Erkenntnis Jesu Christi“ (Phil 3,8) anzueignen. „Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen.“ Sie sollen deshalb gern an den heiligen Text selbst herantreten, einmal in der mit göttlichen Worten gesättigten heiligen Liturgie, dann in frommer Lesung oder auch durch geeignete Institutionen und andere Hilfsmittel, die heute mit Billigung und auf Veranlassung der Hirten der Kirche lobenswerterweise allenthalben verbreitet werden. Sie sollen daran denken, daß Gebet die Lesung der Heiligen Schrift begleiten muss, damit sie zu einem Gespräch werde zwischen Gott und Mensch…

Wer Jesus nachfolgen will, benötigt diese Hinweise meist nicht. Denn es entsteht automatisch der Wunsch, ihn in seinem Wort kennenlernen zu wollen.

Hier einige Hinweise:

Neben den gedruckten Bibeln gibt es auch eine kostenlose Online-Bibel:
Hier die Einheitsübersetzung (1980) der Universität Innsbruck.

Hier die liturgischen Tagestexte der katholischen Kirche, angeboten von der Erzabtei Beuron.

Hier eine sehr gute Auslegung der liturgischen Tagestexte durch die Theologin Dr. Margarete Strauss.

Dass die Heilige Schrift nicht vom Himmel gefallen, sondern aus der apostolischen Überlieferung hervorgegangen ist, erklärt der Beitrag über die Entstehung des Neuen Testamentes. Dies ist wichtig zum Verständnis der Heiligen Schrift.

„Denn lebendig ist das Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenk und Mark; es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens.“

Hebr 4,12

„Ich erinnere euch, Brüder und Schwestern, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe.
Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.
Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet werden, wenn ihr festhaltet an dem Wort, das ich euch verkündet habe, es sei denn, ihr hättet den Glauben unüberlegt angenommen."

1 Kor 15, 1-2